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Konzepte visueller Balance und Stabilität spielen in vielen Theorien der bildenden Künste und der Architektur eine wesentliche Rolle. Noch immer gehört es zu den Grundzügen der Ästhetik, dass Kunstwerke nach intuitiven Gesichtspunkten als harmonisch, visuell ausgeglichen, dynamisch oder stabil eingeschätzt werden.
Für den Architekten ist der Aspekt des Gestaltens von Baukörpern eine Übung im Arrangieren von Formen und deren dynamischen Eigenschaften zu einem in sich ausgeglichenen, gleichzeitig aber oft spannungsvollen Ganzen. Solche entwurflichten Gesichtspunkte werden oft unter dem Begriff der Tektonik zusammengefasst.
Beginnend mit einer Zusammenfassung wesentlicher historischer Konzepte der Balance in der Architektur stellt dieser Vortrag einen psychologischen Ansatz zur Erklärung des Konzepts der Tektonik in der Architektur vor, der einerseits auf Gesetzen der Gestaltwahrnehmung, andererseits auf Ergebnissen okulometrischer Forschung basiert.