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Der Schaukelstuhl, ein Gebilde, angesiedelt an der Grenze zwischen der Starrheit des Sitzens und der Dynamik der Bewegung, ist in konstruktiver, ästhetischer wie philosophischer Hinsicht ein viel versprechender Untersuchungsgegenstand. So beschreibt Samuel Beckett den Schaukelstuhl als ein Instrument, das den Körper befreit, indem es wiegend beruhigt und Freude bereitet. Doch dies ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, was auf die Befreiung des Körpers folgt: die Befreiung des Geistes. Wer schaukelt, ruht in der Bewegung aus und gleitet aus der Welt, löst sich von den Zudringlichkeiten der gewöhnlich auf ihn einströmenden Sensationen. Designer haben unterschiedliche Modelle entworfen und sich verschiedener Materialien bedient, um dem Schaukelstuhl Gestalt zu verleihen. Inwieweit sie dabei die spirituelle Dimension dieses Gebrauchsgegenstands berücksichtigt haben, wird zu diskutieren sein. Des weiteren wird an konkreten Beispielen aufgezeigt, zu welchen künstlerischen Projekten die Beschäftigung mit dem Schaukelstuhl Anlass bot.