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Die Literatur gehört, wie andere Künste auch, zu den Lebensbereichen, von denen eine besondere affektive Verunsicherung ausgeht. Das Erhabene und das Schöne - sie können den Leser oder Zuschauer bezaubern oder erschüttern, Lust erregen oder Schrecken verbreiten, auch die Lust am Schrecklichen. Auch wenn es der Klassizismus in Weimar nicht wahrhaben wollte: Immer steht dabei die Ordnung der Sinne auf dem Spiel. - Labyrinthische Räume scheinen besonders geeignet zu sein, den Gleichgewichtssinn herauszufordern. Das wäre u.a. an Christoph Ransmayrs Erzählung "Das Labyrinth" (1985) zu zeigen.