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Gesellschaft für Kulturpsychologie e.V.

Gemeinnütziger Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Kulturpsychologie und kulturvergleichenden Psychologie in Forschung und Lehre.

Die Website der Gesellschaft enthält folgende Informationen:
  1. Vorstand
  2. Kurzcharakteristik
  3. Wissenschaftliche Perspektiven und Zielsetzungen der Gesellschaft
  4. Aktivitäten der Gesellschaft
  5. Satzungen der Gesellschaft
  6. Mitgliedschaft/ Beitrittsanfrage
  7. Veranstaltungen und Publikationen
  8. Links zu Organisationen und Projekten
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3. Wissenschaftliche Perspektiven und
    Zielsetzungen der Gesellschaft


Die Kulturpsychologie befaßt sich in beschreibender, verstehender und erklärender Absicht mit kulturspezifischen Kontexten, Bedingungen oder Bestimmungsgründen menschlichen Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns. Sie begreift Kultur primär als Zeichen-, Regel-, Wissens- und Orientierungssystem, das nicht nur das Erleben und Verhalten, sondern auch die Sinn- und Bedeutungsstruktur kultureller Objektivationen bestimmt. Kulturelle Zeichen-, Regel-, Wissens und Orientierungssysteme werden ihrerseits durch die soziale Praxis gebildet, aufrechterhalten und verändert.

Kulturpsychologie schließt die kulturvergleichende Psychologie im traditionellen Sinne ein, ist aber theoretisch, methodologisch, methodisch und praktisch nicht auf deren nomologische und technologische Ausrichtung begrenzt. Kulturvergleiche müssen nicht unbedingt zu dem Zweck durchgeführt werden, allgemeine, kulturinvariante Gesetz- und Regelmäßigkeiten formulieren und empirisch prüfen zu können. In Ergänzung zur nomologischen cross-cultural psychology, die ihre Fortschritte seit drei, vier Jahrzehnten einer stetig wachsenden Anzahl von Beiträgen vor allem aus dem angelsächsischen Sprachraum verdankt, ist die (komparative) Kulturpsychologie vor allem auch an ausführlichen Beschreibungen und interpretativen Analysen kultureller Besonderheiten psychosozialer Wirklichkeiten interessiert.

Kulturpsychologische und explizit kulturvergleichende Forschungen schließen, unabhängig von ihrer theoretischen, methodologischen und methodischen Ausrichtung, keinen Bereich der menschlichen Praxis aus. Sie beschränken sich also nicht auf Themengebiete wie die Sprache, Religion, Moral und Sitte, die Kunst in ihren vielfältigen Formen oder andere besondere Gegenstandsbereiche.

In Gesellschaften, die multikulturell verfaßt sind und zahlreiche Nischen für kulturelle Milieus offenhalten, kann die Kulturpsychologie auch innerhalb einzelner Gesellschaften komparativ angelegt werden. Sie setzt häufig an den Orientierungs-, Handlungs- und Lebensproblemen an, die die Angehörigen einer Kultur jeweils als ihre eigenen erfahren und - mehr oder weniger deutlich und differenziert - auch artikulieren können. Durch diese Anknüpfung an das lebensweltliche Fundament ihrer Erfahrungs-, Begriffs- und Theoriebildung ist die Kulturpsychologie um die praktische Relevanz ihrer Fragestellungen und Erkenntnisse bemüht. Ihre Forschungsergebnisse können häufig in verschiedenen Anwendungsfeldern fruchtbar gemacht werden. Eines ihrer übergeordneten praktischen Ziele besteht in der Analyse und Förderung interkultureller Verständigungs- und Kooperationsmöglichkeiten innerhalb und zwischen einzelnen Gesellschaften.


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